Online Poetry Slam Workshop:

Automatisches Schreiben

Waffen im Kampf gegen den inneren Kritiker

Lerne die erste Technik kennen, um ins Schreiben zu finden.

Aller Anfang ist schwer, vielen Autor*innen graut es vor dem berühmten “weißen Blatt Papier”. Diese Hemmungen wollen wir dir so gut es geht nehmen. Gedanken in Buchstaben zu bannen soll dir keine Angst machen.

der feind der kreativität ist dein innerer kritiker.

In uns allen steckt diese innere Stimme, die unrealistisch große Erwartungen an uns selbst schürt. Der innere Kritiker oder auch “inner editor” lässt uns uns klein und ohnmächtig fühlen.
Vielleicht liegt dir das Thema, über das du schreiben willst, besonders am Herzen. Du willst, dass dieser Text deswegen auch besonders gut wird. Oder du hast allgemein sehr hohe Ansprüche an dich selbst.
Doch genau diese Erwartungshaltung ist es, die uns blockiert und vom Schreiben abhält.

Ortwin Bader-Iskraut beim Poetry Slam. (c) Samson Völk.

Geh wohlwollend mit dir um.

Es ist also wichtig, diese innere Stimme zu besänftigen. Wie kriegst du das hin? Ganz einfach: Sei lieb zu dir selbst. Motiviere dich zum Schreiben, wie du es mit einem guten Freund oder einer guten Freundin machen würdest.
Und vor allem: Fang einfach mal an.

werkzeug

Das Handwerk am Kunsthandwerk:
Um in Übung zu bleiben, ist es besser etwas Schlechtes zu schreiben, als gar nicht zu schreiben.

Dein erster Satz muss nicht sofort dein bester sein. Die Hauptsache ist, dass du erstmal etwas zu Papier bringst. Danach kannst du es immer noch künstlerisch formen – oder auch einfach in den Mülleimer werfen und neu beginnen. Niemand hat’s gesehen.

Fingerübung: AUTOMATISCHES SCHREIBEN

In deiner ersten Fingerübung soll es – wie der Name schon verrät – genau darum gehen.
Schreib einfach auf, was immer dir in den Kopf kommt. Egal, wie uninteressant oder weltbewegend die Gedanken sein mögen.
Halte dich nicht mit Korrekturen auf. Schreib einfach weiter.

Übrigens: Diese Technik wird “Écriture automatique” (dt. “automatisches Schreiben”) genannt und wurde vom surrealistischen Dichter André Breton in die Literatur gebracht. Ursprünglich eine Methode aus der Psychologie um das Unbewusste ins Bewusstsein zu holen, adaptierte Breton die Technik um 1920 für seine surrealistische Dichtung und veröffentlichte sogar ein ganzes Buch, das so entstanden war.


Bereit, für deine erste Schreibübung?
Dann greif dir Stift und Papier oder ein leeres Dokument. Setz dich bequem hin, atme nochmal tief durch. Los geht’s.